Ginseng Arten

Ginseng-Arten und ihre Wirkungen

Ginseng ist eine weltbekannte Heilpflanze. Seit 5.000 Jahre wird sie vor allem in China als ein hochwirksames Hausmittel gegen verschiedene Erkrankungen verwendet. In China, Korea und Japan ist diese Pflanze so heimisch wie Thymian, Kamille und Salbei in Europa sind. Es existieren über 30 Arten dieser Heilpflanze und sie alle haben unterschiedliche Eigenschaften. Aber von diesen 30 Ginseng-Arten werden nur wenige in der Medizin verwendet. Die Wirkstoffe kommen bei den verschiedenen Arten in sehr unterschiedlichen Mengen und Mischungsverhältnissen vor. Zu den bekanntesten Ginseng-Arten mit heilender Wirkung gehören:

  1. Panax Ginseng (Koreanischer Ginseng)

  2. Panax Quinquefolius (Amerikanischer Ginseng)

  3. Panax Notoginseng (Chinesischer Ginseng)

  4. Japonicus (Japanischer Ginseng)

  5. Eleutherococcus Senticosus (Sibirischer Ginseng)

Der echte Ginseng – Panax Ginseng

Die wirksamste Art ist Panax Ginseng. Dieses Wunderkraut wächst überwiegend in Korea, aber es wird auch in China, Sibirien und selbst in Deutschland angebaut. Es ist ein 30 bis 60cm hohes Gras mit breiten runden Blättern und kleinen roten Steinfrüchten. Die Wurzeln sind die echte Schatztruhe. Aus diesen Wurzeln wurden die meisten uns bekannten Ginseng-Kapseln und andere Präparate hergestellt.

Die Wurzeln werden je nach Bedarf unterschiedlich verarbeitet. Die Wurzeln sind von Natur aus weiß. Sie erhalten ihre rote Farbe durch ein besonderes Konservierungsverfahren. In der Medizin werden sowohl die weißen als auch die roten Ginseng-Wurzeln verwendet. Die frischen Ginseng-Wurzeln werden gleich nach der Ernte getrocknet oder auf spezielle Weise vorbereitet. Für die innerliche Anwendung werden vor allem Medikamente aus dem getrockneten Rohstoff verwendet. Man kann die in Honig eingelegten frischen Ginseng-Wurzeln essen. Sie sind aber vergleichsweise preisintensiv.

Die Wirkung von Ginseng

Es ist wahr, dass Panax Ginseng fast gegen alle Krankheiten wirksam ist. Deswegen zählt er zu den besten natürlichen Heilmitteln der Welt. Der Anwendungsbereich ist breit gefächert. Er reicht von einfachen Erkältungen bis hin zu Krebs. Der Koreanische Ginseng enthält circa 30 verschiedene Ginsenoside, die als besonders wertvoll eingeschätzt werden. Die Heilpflanze hilft z. B., den Stoffwechsel anzuregen, die Nerven zu beruhigen, die existierenden Entzündungsprozesse im Körper zu hemmen, weiteren Krankheitsprozessen vorzubeugen und das Immunsystem zu stärken. Ginseng senkt zudem Bluthochdruck. Seine Inhaltsstoffe haben eine positive Wirkung auf die Blutgefäße und stärken das Herz-Kreislauf-System. Dadurch ist Panax Ginseng für die Anwendung gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen geeignet.

Amerikanischer Ginseng (Panax Quinquefolius)

Panax Quinquefolius stammt zwar auch von der koreanischen Mutterpflanze, hat aber viel weniger heilenden Inhaltsstoffe. Der Verlust charakteristischer Wirkstoffe kann durch die ungewohnten Umgebungsbedingungen erklärt werden. Während die koreanische Mutterpflanze Panax Ginseng 30 Ginsenoside enthält, hat die amerikanische Nachzucht nur etwa die Hälfte davon. Ein weiterer Grund dafür könnte sein, dass das Heilkraut viel zu früh geerntet wird. Die Pflanze muss zuerst zehn Jahre alt werden. Erst in diesem Alter ist die Konzentration an wertvollen Inhaltsstoffen ausreichend, um das Kraut wirksam als Heilpflanze einsetzen zu können. Die Ernte von unreifem Ginseng ist in den USA und in Kanada gesetzlich strafbar.

Die Heilkraft des Ginsengs besteht darin, dass er das Immunsystem stärkt und die Resistenz des Körpers gegenüber verschiedenen Erkältungskrankheiten und Virenerkrankungen steigert.

Da die beiden Ginseng-Arten äußerlich kaum zu unterscheiden sind, wird oft das falsche Heilkraut statt des koreanischen Originals verkauft. Es besteht noch immer eine hohe Betrugsrate, wenn man unwissend Ginseng-Präparate online kauft. Die amerikanische Alternative ist viel billiger und ihre Heilkraft ist nicht so stark.

Chinesischer Ginseng (Panax Notoginseng)

Der Chinesische Ginseng hat die gleiche Mutterpflanze wie sein amerikanischer Bruder. Auch er besitzt viel weniger heilende Wirkstoffe als Panax Ginseng. Er wird vor allem zur Behandlung von Blutungen und Blutarmut eingesetzt. Die Eigenschaft, Wunden relativ schnell zu heilen, wurden in der Zeit des Vietnam-Krieges von Vietcong-Soldaten entdeckt. Sie trugen ihn immer bei sich, um Wunden zu versorgen.

Notoginseng stärkt das Herz-Kreislauf-System und hat eine senkende Wirkung auf den Blutdruck.

Japanischer Ginseng (Japonicus)

Japonicus ist eine Ginseng-Art, die in Japan beheimatet ist. Diese Heilpflanze wird seit der japanischen Besetzung Südkoreas in Japan angebaut. Aus der ursprünglichen Art hat sich dadurch eine besondere Art entwickelt. Der Japanische Ginseng hat nur zwei Ginsenosiden während der Koreanische Ginseng 30 hat. Aber die Konzentration dieser Ginsenoside im Japonicus ist doppelt so hoch. Das bedeutet, dass die japanische Variante gezielter angewendet werden kann.

Wofür ist Japanischer Ginseng gut? Die TCM schreibt ihm eine starke entzündungshemmende und hämostatische Wirkung zu. Laut Wikipedia ist die Hämostase (zusammengesetzt aus altgriechisch αἷμα haíma, deutsch ‚Blut‘ und Stase von στάσις stasis, ‚Stauung‘, ‚Stillung‘, ‚Stockung‘, ‚Stillstand‘)ein lebenswichtiger Prozess, der die bei Verletzungen der Blutgefäße entstehenden Blutungen zum Stehen bringt. Dadurch wird der übermäßige Austritt von Blut aus dem Blutkreislauf verhindert und es wird die Voraussetzung für eine Wundheilung geschaffen. Auf diese Weise spielt Japonicus in der Medizin eine lebensrettende Rolle.

Sibirischer Ginseng ist kein Ginseng

Aus Marketing-Gründen auch Taiga-Ginseng genannt, hat diese Pflanze überhaupt nichts mit dem Koreanischen Ginseng und seinen Abkömmlingen zu tun. Die getrockneten Wurzeln sehen dem Panax Ginseng sehr ähnlich und werden oft als Panax Ginseng verkauft. Das jedoch ist ein Betrug.

Obwohl der Sibirische Ginseng kein echter Ginseng ist, werden diesem Kraut auch heilende Eigenschaften zugeschrieben. Doch wie wirkt Sibirischer Ginseng wirklich? Angeblich ist er sehr wirksam gegen Stress. Er stärkt die Stresstoleranz von Körper und Geist und hilft, körperliche Erschöpfung und Schwäche loszuwerden. Sibirischer Ginseng hilft auch, die Abwehrkräfte des Organismus zu stärken.

Ginseng-Präparate im Überblick

Wie schon erwähnt wurde, gibt es nicht viele Ginseng-Arten, die in der Medizin Anwendung finden. Die Arten, die eine Heilkraft haben, werden unterschiedlich verarbeitet. Die Präparate, die daraus entstehen, haben eine unterschiedliche Stärke und einen eigenen Anwendungsbereich.

Ginseng-Extrakt ist eine dunkelbraune Masse mit einem starken Geruch. Hierin sind die Ginseng-Wirkstoffe hoch angereichert enthalten. Deswegen sind diese Präparate am teuersten. Ginseng-Extrakt wird oft in Tees verwendet. Nicht selten werden noch andere Zutaten hinzugefügt.

Ginseng-Pulver entsteht ausschließlich aus getrockneten Wurzeln. Es wird für die Herstellung von Tees verwendet oder kann als Ginseng-Nahrungsergänzungsmittel in Smoothies, Fruchtsäften und Salaten verwendet werden.

Kapseln entstehen überwiegend aus Ginseng-Pulver, sind aber wieder preisintensiver.

Granulat wird aus dem Extrakt hergestellt. Es ist wasserlöslich und kann in verschiedenen Konzentrationen vorkommen. Vor dem Verzehr sollten die Hinweise auf der Verpackung oder auf der Gebrauchsanweisung beachtet werden. Es gibt Präparate mit acht Prozent oder 18 Prozent. Die Dosierung zu überschreiten, kann lebensgefährlich sein.

Zusammenfassung:

Es gibt über 30 Ginseng-Arten, aber nicht alle haben medizinisch gesehen einen Wert. Die in diesem Artikel beschriebenen fünf Arten haben eine bestimmte Heilkraft, eine Art kann nicht einfach durch eine andere ersetzt werden. Jede Art hat bestimmte Eigenschaften und die Einnahme eines Präparats aus der falschen Pflanze kann fatale Nebenwirkungen haben.

Es werden viele Ginseng-Medikamente online verkauft und es ist nicht empfehlenswert, die Präparate von einem wenig bekannten Anbieter zu bestellen. Es besteht die Möglichkeit, dass man statt eines hochwertigen Präparats einen billigen und schädlichen Ersatz geliefert bekommt.

Es wird empfohlen, mit dem Hausarzt zu besprechen, welches Medikament man braucht und wo man es ohne Risiko bestellen kann.

 

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